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                                    36TOP-LEHRBETRIEBELETOP HRBETRIEBELETOP HRBETRIEBETop LehrbetriebeINTERVIEWINTERVIEWDas Herz schl%u00e4gt f%u00fcr Ducati.Soraya UlmannMotorradmechanikerin EFZWas war Ihre Aufgabe an den SwissSkills, und was war daran speziell herausfordernd?An den SwissSkills gab es verschiedene Posten, die man in fachgerechter Weise und unter Zeitdruck erledigen musste %u2013 der zeitliche Aspekt war f%u00fcr mich auch die gr%u00f6sste Herausforderung dabei. Die Aufgaben umfassten eigentlich alles, was es an einer Maschine zu tun und zu wissen gibt; diverse Reparaturen, Arbeiten am elektronischen System, das Einstellen des Fahrwerks u.v.m.Weshalb haben Sie sich f%u00fcr die Lehre als Motorradmechanikerin entschieden, und nicht z.B. als Automechanikerin? Haben Sie eine spezifische Vorliebe f%u00fcr motorisierte Zweir%u00e4der?Ja, ich habe eigentlich mein Hobby zum Beruf gemacht. Schon fr%u00fch bin ich Mofa gefahren, und meine Eltern hatten immer schon den einen oder anderen T%u00f6ff rumstehen%u2026 Ich fahre f%u00fcr mein Leben gern, so z.B. auf Touren %u00fcber den Chall-Pass. Ich geniesse es, alleine unterwegs zu sein, und versuche, so viel wie m%u00f6glich zu fahren. Hat Sie die Lehre auf den beruflichenAlltag gut vorbereitet?Ich habe zuerst ein Jahr lang eine Ausbildung in einer anderen Werkstatt gemacht, bevor ich dann zu Mathys Motos kam %u2013 ein echter Gl%u00fccksgriff. Das Team hat mich von Beginn weg super unterst%u00fctzt und integriert, mir alles beigebracht, was es %u00fcber Motorr%u00e4der zu wissen gibt. Und ich habe aus der Lehre auch viel f%u00fcrs Leben mitnehmen k%u00f6nnen. Was sollte man Ihrer Meinung nach an F%u00e4higkeiten in die Lehre mitbringen?Ich denke, wenn nicht Leidenschaft, so sollte man doch meiner Ansicht nach sicher einmal ein starkes Interesse an den Maschinen selbst mitbringen. Ebenfalls wichtig sind ein guter Umgang mit den Kunden, ein gewisses Vorstellungsverm%u00f6gen und ein Zahlenverst%u00e4ndnis %u2013 wobei ich sagen muss, dass ich eigentlich nicht gerade ein Flair f%u00fcr Zahlen habe, aber sobald sie in Verbindung mit dem stehen, was ich liebe, sind sie kein Problem mehr f%u00fcr mich.Was gef%u00e4llt Ihnen an der Arbeit mit Motorr%u00e4dern besonders?Es fasziniert mich grunds%u00e4tzlich einfach, dass es Maschinen sind. Maschinen, die ich reparieren, verstehen und auch fahren kann. Nat%u00fcrlich sind sie auch sch%u00f6n f%u00fcrs Auge; das Design und die Technik haben es mir also gleichermassen angetan. Gibt es Trends in den Vorlieben der KundInnen, die Sie beobachten k%u00f6nnen?Ich denke, es gibt schon zwei grobe Trends, die ich beobachten kann: Zum einen habe ich %u00fcber meine Lehrzeit hinweg festgestellt, dass KundInnen oft und gerne optisches Tuning an ihren Maschinen vornehmen, sie also individualisieren. Zum anderen findet eine grosse Entwicklung in Bezug auf die technische Seite statt; die Rolle von elektronischen Sicherheitssystemen wie ABS wird immer bedeutender.Welche Maschinen gefallen Ihnenselbst am besten?Mein Herz schl%u00e4gt f%u00fcr Ducati, obwohl ich eigentlich auf Yamaha gelernt habe; ich fahre selbst auch eine Ducati. Diese Maschinen sind einfach supersch%u00f6n im Design und haben viele exotische technische Elemente, z.B. Keilriemen oder eine Trockenkupplung. Die Technik ist immer auf dem neusten Stand; die einzige Marke, die Ducati da wohl Konkurrenz macht, ist meiner Meinung nach BMW.Velos werden ja zunehmend nicht mehr beim Fachh%u00e4ndler, sondern eher in grossen Detailhandelsh%u00e4usern gekauft oder auch repariert. Wie steht es Ihrer Meinung nach um die Fachgesch%u00e4fte im Motorradbereich?Grunds%u00e4tzlich kann ich diese Entwicklung beim Motorradhandel nicht beobachten. Mein Eindruck ist, dass die KundInnen von A bis Z fachgerechte Auskunft und Erkl%u00e4rungen wollen und die Betreuung durch ausgebildetes Personal wirklich wertsch%u00e4tzen. Wissen Sie schon, wie es beruflich bei Ihnen in n%u00e4herer Zukunft aussehen soll?Ich habe eben gerade die Lehre absolviert und m%u00f6chte mich gerne auf Bugatti-R%u00e4der spezialisieren. Da habe ich auch schon eine Stelle in Aussicht, die ich wahrscheinlich im April antreten kann.Wir danken Frau Ulmann ganz herzlich f%u00fcr das rassige Interview und hoffen, dass sie mitVollgas in die berufliche Zukunft d%u00fcsen kann!
                                
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