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VORWORT
MAURER BAUEN IHRE KAR- RIERE VON GRUND AUF
In einem rasant wachsenden Umfeld gestalten und bauen die Maurer und die Baupraktiker gemeinsam in unseren Unternehmen die Schweiz von morgen. Das Produkt ihrer Arbeit ist sichtbar und langlebig, wer kann das heute noch von sich behaupten?
Das Schweizer Berufsbildungssystem mit seiner dualen Struktur bleibt trotz der aktuellen Umstände der Pande- mie ein beneidenswertes und einzigartiges Ausbildungs- modell in der Welt. Von Beginn der Ausbildung an tau- chen die jungen Lernenden in die Wirtschaftswelt mit all ihren Facetten ein und lernen deren praktischen Tätig- keiten, Regeln und Anforderungen kennen. Dennoch dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Während die Gesamtzahl aller Lernenden in der Schweiz stabil bleibt, werden nicht alle Lehrstellen besetzt. Es gibt erhebliche Unterschiede zwischen Regionen, Branchen und Geschlechtern.
CAROLE MÜLLER-WIDMER LEITERIN GRUNDBILDUNG SBV
 Eine Onlinebefragung, die Demoscope im Auftrag des
Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) durchgeführt hat, zeigt, welche Erwartungen Jugendliche und ihre Eltern punkto Kultur, Diversity und Kommunikation an die Bauwirtschaft haben. Hier müssen wir unsere Hausaufgaben machen, um mehr Lernende für die Baubranche zu gewinnen. Denn in der Studie werden Stichworte wie «Karrieremöglichkeiten» oder «besseres Image» als Gründe genannt, die nicht etwa für, sondern gegen eine Berufswahl im Bauhauptgewerbe sprechen würden. Typische Vorurteile wie das Verrichten anstrengender, körperlicher und gefährlicher Arbeit bei jedem Wetter, ein eher rauer Umgangs- ton und eine von Männern dominierte Berufsbranche sind fälschlicherweise noch stark verankert.
Dabei ist der Arbeitsalltag auf der Baustelle nie eintönig, der berüchtigte Büroblues ist der Maurerin und dem Maurer fremd. Sie sind fast den ganzen Tag auf der Baustelle und können sich an der frischen Luft stets neuen Herausforderungen stellen. Kompetenzen wie im Team arbeiten, kommunizieren und koope- rieren werden grossgeschrieben. Kreativität ist gefragt, der gesamte Arbeitsprozesses – von der Planung, Organisation, Vorbereitung, Vorfertigung bis hin zur effektiven Ausführung und damit Fertigstellung – kann aufgezeigt werden und ist sinnstiftend. Maurer lernen Mauerwerk hochzuziehen, Betonschalungen und Bewehrungen aufzubauen, Beton zu giessen, Fertigbauteile zu versetzen, Rohre zu verlegen.
Und die Bauberufe sind auf jeder Karrierestufe modern und von digitalen Gadgets geprägt. Technische Hilfsmittel wie Drohnen, Tablets und sonstige digitale Arbeitsgeräte kommen auf dem Bau immer häufi- ger zum Einsatz – dadurch steigt die Attraktivität der Bauberufe für die Jungen. Besonders schön: Nach vollendeter Arbeit können die Maurerin und der Maurer mit Stolz an einem Bauwerk vorbei gehen und sagen: «Daran habe ich mitgebaut!»
Heute zielt die umfassende Überarbeitung der Berufsfunktionen und der höheren Fachprüfungen im Bau- hauptgewerbe auf eine Modernisierung der Berufsausbildung ab. Dabei berücksichtigt sie die rasanten Veränderungen in der Arbeitswelt, technische Innovationen und die kontinuierliche Entwicklung von Fä- higkeiten, um unsere jungen diversen Talente von morgen zu gewinnen und zu halten.
 Carole Müller-Widmer, Leiterin Grundbildung SBV
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