Page 61 - VI_Thunersee_4
P. 61

  JOBS VON MORGEN
MIT DEN HEUTIGEN
WEITERBILDUNGEN
Zwölf Megatrends haben das Zukunftsinstitut und Swissfuture – die Schweizerische Vereinigung für Zukunftsforschung – definiert. Anders als Trends, die nur einige Jahre wirken, haben Megatrends eine Wirkdauer von mehreren Jahrzehnten. Diese Entwicklungen beeinflussen auch unsere Weiterbildungen.
Wer sich zukunftsorientiert weiterbilden möchte, sollte diese Tendenzen nicht verpassen. Unter den definierten Megatrends finden sich Wörter wie New Work, Digitalisierung, Gesundheit, Ökologi- sierung oder Individualisierung. In jedem dieser Bereiche entstehen neue Jobprofile: Die soge- nannten 4.0-Jobs. Das hat grossen Einfluss auf die Weiterbildungsbranche. Das Standardseminar weicht der massgeschneiderten Weiterbildung, und Frontalunterricht ist passé.
Anerkannte Abschlüsse sind das A und O
Wer eine Weiterbildung anstrebt, sollte sich genau informieren, welches Diplom oder Zertifikat er mit dem besuchten Kurs oder der Abschlussprüfung erlangt. Denn im Dschungel der verschiedenen Abschlüsse gewinnen anerkannte und bekannte Zertifikate und Diplome immer mehr an Bedeu- tung. Dank Bundesbeiträgen an Lehrgänge der Höheren Berufsbildung werden diese Abschlüsse
ihre Attraktivität noch steigen. Denn seit dem 1. Januar 2018 beträgt die finanzielle Unterstüt- zung des Bundes 50 Prozent für Kurse, die auf eine eidgenössische Prüfung vorbereiten.
Bedürfnisorientierte Weiterbildungen
In Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung ergänzt das E-Learning den traditionellen Unter- richt. Dank Handys, Tablets und Laptops wird gelernt, wo und wann es passt. Die Präsenzzeit an den Weiterbildungsinstituten wird sicherlich kürzer werden. Auch die Art und Weise des Un- terrichts verändert sich. Hat man früher auf Frontalunterricht gesetzt, belegen heute zahlrei- che Studien, dass lange Referate, mangelnde In- teraktion oder fehlende Herausforderungen zu verminderter Aufnahme der Lerninhalte führen. Vielmehr sollten Spielelemente im Unterricht an- gewendet werden. Damit wird der Lernprozess nachweislich gefördert.
Die Jobs von morgen
Die Berufsbilder, die in den nächsten Jahren neu entstehen, vermischen sich zusehends. Darüber sind sich Experten einig. Informationstechnologie und Social Media wirken als Querschnittsbranchen, die in bestehende Felder integriert werden und damit neues Spezialistentum schaffen. Wie zum Beispiel das Berufsbild des «Digital Bankers». Die- ser vertreibt Finanzprodukte über elektronische Kanäle. Auch Energie und Nachhaltigkeit sind Querschnittsthemen, die in vielen Bereichen und Branchen Anwendung finden. In der Pharmain- dustrie werden Elektronik und Life Science ver- mischt. Bekannt sind die Pläne von Novartis, mit Chip bestückte Tabletten (Smart Pills) zu lancieren, die nach der Einnahme dem behandelnden Arzt Signale aus dem Inneren des Patienten senden können. Es ist also klar: Wer künftig gute Chancen im Arbeitsmarkt haben will, muss die Kunst der Schnittstellenbesetzung beherrschen.
61
BILDUNGSTRENDS





















































































   59   60   61   62   63