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ALTERSVORSORGE:
BESSER HEUTE ALS MORGEN
Hand aufs Herz: Wer jung ist, möchte sich in seiner Freizeit gerne um die schönen Dinge des Lebens kümmern – wie Freunde, Familie oder Hobbies. Aber doch nicht um die Altervorsorge!
Und doch tun es immer mehr junge Menschen, wie zahl- reiche Umfragen der letzten Jahre zeigen. Das Klischee der «uninteressierten Generation» stimmt also längst nicht mehr. Die Jungen von heute sind sich bewusst: Vor dem Hintergrund der demografischen Veränderung und im Umfeld von Negativzinsen lohnt es sich, die finanzielle Absicherung im Alter frühzeitig in die Hand zu nehmen. Der Haken an der Sache: Viele denken zwar darüber nach, schieben konkrete Massnahmen aber doch wieder auf die lange Bank.
Dabei dürfte sich die ohnehin schon heftige Schieflage unserer Sozialwerke durch die Corona-Pandemie noch verschärfen: So wird beim AHV-Fonds und den Pensions- kassen mit starken Anlageverlusten gerechnet, wenngleich dies derzeit noch schwer bezifferbar ist.
Alarmglocken läuten also durchaus. Trotzdem weisen nach wie vor viele Menschen grosse Lücken in ihrer Alters- vorsorge auf. Gemäss einer Umfrage des Instituts GfK hat über ein Drittel der Schweizerinnen und Schweizer keine private Vorsorge. Nur rund 60 % der Erwerbstätigen zahlen beispielsweise regelmässig in die 3. Säule ein, trotz Vor- teilen wie etwa einer Steuerersparnis.
Dabei bewahrheitet sich der Spruch «Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.» Auf das Thema Vorsorge übertra- gen zeigt sich nämlich, dass auch kleine Beiträge eine gros- se Wirkung haben können. Wenn sie denn über eine länge- re Zeit einbezahlt werden.
So raten Experten einstimmig, unbedingt auch dann eine Säule 3a einzurichten, wenn man den Maximalbetrag von rund 6 800 Franken nicht jedes Jahr einzahlen kann. Dies betrifft vor allem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem Teilzeitpensum. Sie machen in der Schweiz im- merhin 39 % der Erwerbstätigen aus. In sechs von zehn Fäl- len handelt es sich dabei um Frauen, mit einem ohnehin schon geringeren Lohn als ihre männlichen Kollegen (Quelle: Bundesamt für Statistik 2019). Gerade für sie ist eine umfassende Planung besonders wichtig.
Generell gilt: Jeder sollte sich ab und zu ein paar Gedanken darüber machen, wie er oder sie sich das Leben nach der Pensionierung vorstellt, welche Wünsche und Projekte viel- leicht noch warten. Denn das motiviert, parallel dazu auch die finanziellen Belange in Angriff zu nehmen.
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